Autor: Peter Widmer

Buddhakopf
Seit Jahrtausenden verwenden Menschen unterschiedlichste Meditationsmethoden, um psychische und physische gesundheitliche Probleme zu lösen, die Gesundheit zu erhalten und zu verbessern.

Wissenschaftliche Meditationsstudien

Die persönlichen positiven Erfahrungen vieler Menschen mit unterschiedlichsten Meditationsformen haben zur Folge, dass auch das wissenschaftliche Interesse, Meditation als Weg der Heilung zu erforschen und gezielt auf medizinische und psychosomatische Problemstellungen hin anzuwenden am erwachen ist. Leider steckt das Bewusstsein über die Möglichkeiten und Einsatzgebiete sowie der konkreten Anwendung von Meditation im traditionell schulmedizinischen Bereich noch in den Kinderschuhen.

Das wachsende Interesse, Meditation als Weg der Prävention sowie der Heilung in heutige Gesundheits- und Behandlungskonzepte mit einzubeziehen, kann als Folge neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse der Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper betrachtet werden. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang beispielsweise die Psychoneuroendokrinologie. Sie fragt danach, wie innerpsychische Zustände, Gefühle, Gedanken, innere Haltungen und insbesondere psychische Belastungen, aber auch Bewältigungsstrategien wie Psychotherapie und Meditation sich in Veränderungen von hormonellen Reaktionen zeigen. Oder die Psychoimmunologie, die zeigt, dass unsere Psyche Auswirkungen auf unser Immunsystem hat. Beide Forschungsbereiche sind in letzter Zeit zur Psychoneuroimmunologie verschmolzen, weil man zu verstehen begonnen hat, dass beinahe alle Hormone auch Funktionen innerhalb des Immunsystems haben und umgekehrt die meisten Elemente des Immunsystems mit den hormonellen Systemen interagieren. Es existiert in diesem Zusammenhang auch ein wachsendes Forschungsinteresse, die neurophysiologischen und neuropsychologischen Wirkungen verschiedener Meditationsmethoden zu verstehen. Denn Meditationspraktiken haben Auswirkungen und stehen in Wechselwirkungen mit beobachtbaren Veränderungen im Gehirn, wie modernste bildgebende Verfahren wie beispielsweise die Positronenemissionstomographie (PET) und die Magnetresonanztomographie (MRI) deutlich machen. Dazu kommen seit den letzten Jahren auch Forschungen aus dem Bereich der Genetik mit dazu, die zeigen, dass Meditation einen Einfluss auf unsere Gene hat.

Positive wissenschaftliche Resultate

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen positive Resultate bei der Anwendung von Meditationsmethoden etwa bei Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, zu hohem Blutdruck, Asthma, chronischer Lungenentzündung, bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rheuma und Arthritis, bei Immunschwächekrankheiten wie HIV-Infektionen und nach dem Ausbruch von Aids, bei psychosomatischen Krankheiten wie Depressionen, Angst- und Paniksymptomen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Borderlinestörungen, sowie in der Suchttherapie, aber auch bei Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndromen (ADHS), Krebserkrankungen, Kopfschmerzen, bei diversen Hautkrankheiten, Schlafstörungen, in der Sterbebegleitung und vielem mehr.

Es gibt heute einzelne Kliniken und Institutionen, in denen verschiedene Meditationsarten teilweise ergänzend zu traditionellen Behandlungsweisen eingesetzt werden.

In den kommenden Ausgaben dieses Blogs gehe ich näher auf die wissenschaftlichen Resultate solcher Studien ein.

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