Zen-Tagung: Zen und die Zukunft
Wie kann, soll oder muss Zen sich im Westen verändern? Und was kann Zen zur Befreiung vom Leiden in Zeiten globaler Krisen wie Klimawandel, Kriegen und der Entwicklung Künstlicher Intelligenz beitragen?
Die Zen-Praxis führt uns in eine erkennende Offenheit – ein zeitloses Gewahrsein dessen, was ist. Dieses Gewahrsein ist frei von Gedanken, Konzepten und Problemen, frei von Ich-Gefühlen und egoistischen Selbstinteressen. Wie leitet Zen uns zu einer tiefen Aufrichtigkeit und einem umfassenden Mitgefühl, sowohl uns selbst gegenüber als auch allen Lebewesen und zukünftigen Generationen?
Unsere Tagung lädt dazu ein, mutig hinzusehen, was in der Welt geschieht, und gleichzeitig innere Ressourcen wie Gelassenheit, Stille und tiefes Glück zu kultivieren. Sie ermutigt dazu, als Meditierende aus dieser inneren Quelle heraus aktiv zu werden – sei es im persönlichen Umfeld oder durch gemeinschaftliches Handeln und gesellschaftliches Engagement.
Die Tagung richtet sich an Menschen, die bereits Zen praktizieren, sowie an Anfänger:innen und alle, die sich für die transformative Kraft dieser Praxis interessieren. Gemeinsam werden wir erforschen, wie Zen im Westen lebendig und relevant bleiben kann – für uns selbst und die Welt, in der wir leben. Dies geschieht durch Vorträge, Workshops mit Zen-Lehrenden und Diskussionsrunden.
Referierende:
- Gert Scobel: Zen und Transformation
Wie verändert die Zen-Praxis unser Leben und was bedeutet das angesichts globaler Krisen und extrem hoher Komplexität?
- Peter Widmer: Zen: Erwachen, Bewusstheit, heilsame Zustände
Wie kann die Weisheit des Erwachens im Alltag erblühen und wie kann unsere Zenpraxis Bewusstheit und heilsame Geisteszustände fördern und vertiefen?
- Nicole Baden Rōshi: Zen und Mitgefühl
Transformation im Zen beginnt mit der Auflösung von Trennung und führt zu einer mitfühlenden Wahrnehmung jenseits von Konzepten.
- Christian Dillo Rōshi: Zen, Leiblichkeit und Weisheit
Wie die Verbindung mit der leiblichen Spürenswirklichkeit in der Zenpraxis und im Alltag Leid verringert, Entfremdung überwindet und weises Handeln in komplexen Situationen ermöglicht.
- Angela Geissler: Zen, Digitalisierung und virtuelle Welten
Wie Digitalisierung unsere Wahrnehmung von Realität und Identität verändert, wir uns selbst in der digitalen Welt spiegeln und wie Zen uns helfen kann, in einer Welt voller virtueller Illusionen Orientierung zu finden.
- Manfred Rosen: Zen im Westen
Der Vortrag stellt die Neuformulierung wesentlicher Zen-Grundsätze meiner Linie vor und zeigt, wie Zen das lebendige Sosein des Augenblicks verkörpert.
- Almut-Barbara Renger: Zen und Sukzession
Wie Sukzession und Charisma die Autorität im Zen-Buddhismus und anderen Traditionen prägen, besonders in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und der spirituellen Suche im Westen.
- Thomas Metzinger: Zen und die Erfahrung des „reinen Bewusstseins“
Der Vortrag untersucht die Möglichkeit eines reinen, inhaltsfreien Bewusstseins in der Meditation, welches zugleich als einfachste Form bewussten Erlebens gelten kann.
Musikalische Begleitung: Silvia Berchtold Blockflötistin und Musikdramaturgin
Grusswort: Niklaus Brantschen Rōshi.