Autor: Peter Widmer

Im Buddhismus bedeutet Mitgefühl: den empfindenden Lebewesen – ob Mensch oder Tier – zu wünschen, frei von Leid zu sein und dass ihre existenziellen körperlichen und sozialen Grundbedürfnisse erfüllt sein mögen.
Existenzielle körperliche und soziale Bedürfnisse sind vielfältig. Die prominentesten sind: das Bedürfnis nach Sicherheit, körperlicher und geistiger Unversehrtheit, Gesundheit, Glück, sich wahrgenommen fühlen, gewertschätzt, eine Bedeutung haben für andere, etc. Es geht hierbei also um ganz grundlegende Bedürfnisse, die alle sozialen und nicht-sozialen fühlenden Wesen haben. Mitgefühl ist eine universelle Reaktion auf die Leidfähigkeit von Lebewesen. Es verbindet, tröstet, schafft Intimität und Nähe und ist die Grundlage vertrauensvoller und gelingender zwischenmenschlicher Wechselwirkungen.
Leere (shunya) ist einerseits die Erfahrung der Abwesenheit des Denkens und der Subjekt-Objekt-Spaltung, andererseits der zentrale Kern spätbuddhistischer Philosophie. Wie können wir durch die Praxis der Leere und des Mitgefühls mitfühlender werden? Dies ist das Thema des folgenden Blogbeitrags.